Alles rund um Zahnimplantate
Wenn Zähne fehlen, kann Ihr Biss stark beeinträchtigt sein. Dies kann sich auf Ihren ganzen Körper negativ auswirken- angefangen vom Kiefergelenk (Thema CMD) bis hin zum Verdauungssystem: Gesunde Zähne spielen eine entscheidende Rolle bei der Zerkleinerung und damit Vorverdauung von Nahrung!
Verlorene Zähne lassen sich auf verschiedene Arten ersetzen- je nach Art und Lage des restlichen Zahnbestandes mit festsitzenden Zahnersatz wie Brücken (Nachteil: gesunde Nachbarzähne müssen in die Konstruktion eingebunden werden) oder bei großen Zahnlücken durch sog. dritte Zähne oder Prothesen/ herausnehmbarer Zahnersatz (Nachteil: oft ist ein sicherer Halt dieser im Mund nicht gegeben).
Eine gute Versorgung für die o.g. Situation stellen Zahnimplantate dar, mit denen der Zahnarzt neue Zähne als Ersatz für den natürlichen Zahn erschafft. Selbst zahnlose Oberkiefer und Unterkiefer können so mit Zahnimplantaten versorgt werden, so dass die festsitzende Versorgung auf dem Implantat verankert ist. Meist sind 4 oder 6 Implantate im zahnlosen Kiefer der Standard (All-on-4 oder All-on-6).
Was sind Implantate?
Implantate sind kleine Schrauben, die im Sinne einer künstlichen Zahnwurzel in den Kieferknochen verankert werden und nach einer Einheilungszeit von mindestens 4 Monaten mit einer Zahnkrone (künstlicher Zahn) versehen werden können. Sie ersetzen Ihre fehlenden Zähne gleichwertig im Vergleich zu echten Zähnen und erhöhen so Ihre Lebensqualität.
Es gibt verschiedene Implantat-Arten:
Mini-Implantate sind sehr kurze Implantate, die an strategisch günstigen Stellen mit wenig Knochenangebot verankert werden können oder im Rahmen der Kieferorthopädie als Verankerung von kieferorthopädischen Apparaturen provisorisch eingesetzt werden.
Sofort-Implantate werden sofort im Zuge des Zahnziehens eingesetzt, wenn der Knochen eine geringe Defektgröße aufweist und das Implantat trotz des Defektes einen mechanischen Halt hat (Stichwort: die Schraube dreht nicht durch). Dies bietet sich häufig im Frontzahnbereich an, wo zum einen verkürzte Einheilungszeiten erwünscht sind und zum anderen direkt ein provisorischer Zahnersatz (Provisorium) zum Verschluss der Lücke auf dem Implantat verankert werden soll.
Je nach Material der Implantate wird unterschieden zwischen Titan-Implantaten und Keramik-Implantaten. Allergiker bevorzugen oft letztere. Auf dem Markt gibt es diverse Implantat- Systeme, wobei entscheidend ist, dass der Operateur sein System beherrscht.
Wieviel kostet ein Implantat?
Die Zahnimplantat-Kosten belaufen sich ohne zusätzliche 3D bildgebende Maßnahmen und ohne Knochenaufbau auf ungefähr 1000€. Damit ist jedoch der implantatgetragene Zahnersatz nicht inbegriffen, dieser wird gesondert berechnet. Kommen während der Behandlung erschwerende Faktoren wie oben genannt hinzu, erhöht das die Gesamtkosten. Sie erhalten von uns nach einem Planungsgespräch einen ausführlichen Kostenplan. Implantatgetragener Zahnersatz ist generell teurer, eine herausnehmbare Prothese oder Teilprothese ist ein günstiger Zahnersatz.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Zahnimplantation?
Hier muss zwischen gesetzlicher Krankenkasse und Privatversicherung unterschieden werden:
Bei den gesetzlichen Krankenversicherungen ist die Implantologie im Gebührenkatalog nicht berücksichtigt worden, da für sie zu hohe Kosten entstehen. Sie zahlen nur einen geringen Festzuschuss für den Zahnersatz (z.b. Krone), der auf die künstliche Zahnwurzel aufgeschraubt oder mit ihr verklebt wird. Somit zahlt der Patient nicht nur einen Eigenanteil für den festen Zahnersatz, sondern muss auch die komplette Implantat-OP selber bezahlen.
Besteht ein Versicherungsschutz bei einer Zahnzusatzversicherung, so übernimmt diese je nach Versicherungsumfang einen Teil des Eigenanteils des Patienten. Unter dem Begriff Waizmann Tabelle können Sie die verschiedensten Tarife der einzelnen Zusatzversicherungen vergleichen.
Die Private Krankenversicherung bezuschusst Implantate generell, es sei denn, Sie haben es bewusst bei Abschluss der Versicherung kategorisch ausgeschlossen. Die Höhe des Schutzes orientiert sich an dem Versicherungstarif.
In jedem Fall ist die Anfertigung eines Kostenplans vor Behandlungsbeginn notwendig und gibt Ihnen einen Überblick über den zu erwartenden finanziellen Aufwand!
Wie lange halten Implantate, gibt es eine Garantie darauf?
Für den langfristigen Halt der Implantate sind verschiedene Faktoren entscheidend: Die OP-Technik des Operateurs, der initiale Halt des Implantats im Knochen, die Knochenstruktur, die individuelle Reaktion des umliegenden Gewebes auf das Implantat, das verwendete Material, die Mundhygiene des Patienten, usw. Im Rahmen der Voruntersuchung werden die wichtigsten Risikofaktoren vorab evaluiert, so dass ein möglich geringes Risiko des Implantatverlusts bleibt. Eine Garantie gibt es nicht. Jedoch haben gesetzlich Versicherte in der Regel 2 Jahre Garantie auf den eigentlichen Zahnersatz.
Wie läuft die Implantat-Operation ab?
Vor der Implantat-Behandlung empfiehlt sich eine professionelle Zahnreinigung.
Der Eingriff wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt, ein kleiner Schnitt im Zahnfleisch verschafft dem behandelnden Zahnarzt Zugang zum Knochen. Insofern Knochenmangel oder Knocheneinbrüche vorhanden sind, werden diese im Sinne eine Knochenaufbaus mit künstlichem Knochenmaterial aufgefüllt oder Knochenbalken verankert.
Meist wird in einer zweiten Sitzung nach einer Einheilungszeit von 4-6 Monaten die eigentliche Implantation durchgeführt. Dabei wird durch eine abgestimmte Bohrerabfolge der Knochen zur Aufnahme des Implantats erweitert und verdichtet und im Anschluss das Implantat eingesetzt.
Die prothetische Versorgung des Implantats erfolgt nach dem chirurgischen Eingriff (gemäß der Qualität des Kieferknochens) im Anschluss an eine Einheilzeit von 4-6 Monaten durch ein Implantat -Aufbau und Zahnersatz in Form einer Krone oder festsitzende Brücke.
Was muss der Patient nach der OP beachten?
In den ersten 6 Stunden hilft Kühlen des Wundgebietes Schwellungen zu vermeiden. Es wird empfohlen 2 Tage kein Sport oder körperliche Anstrengungen zu unternehmen. Mundspüllösungen sorgen für eine keimarme Mundhöhle und auch die Nahrungsaufnahme sollte der Wundsituation angepasst sein (weiches Essen, auf der anderen Seite kauen, etc.). Bei einem Eingriff in der Kieferhöhle kommt ein Schneuzverbot hinzu. Den Heilungsprozess unterstützen kann ein Schmerzmittel wie Ibuprofen. Für weitere Details händigen wir individuelle Informationen in Form eines Merkblattes im Anschluss an die Operation aus.
Unsere Implantatversorgungen sind dauerhaft stabil wie feste Zähne und werden aus den hochwertigsten biokompatiblen Materialien hergestellt. Sowohl ein einzelner Zahn als auch mehrere Zähne können durch Zahnimplantate ersetzt werden. Vorteil ist das Gefühl wie bei eigenen Zähnen. Wir helfen Ihnen dabei, Ihre Therapieoptionen zu verstehen und beraten Sie gerne.